🏷️ Tipp 4 🏷️
Produkt 2 und der Start.
💭 Mein Gedanke:
Das zweite Produkt, und gleichzeitig mein erstes was online ging, entstand nach dem gleichen heiligen Amazon-FBA-Grundgesetz wie das erste: Umsatz geil, USP noch geiler. Nur diesmal schwöre ich, nicht wieder wegen 0,052 % Marge auszurasten – ich bin schließlich Unternehmer und kein Taschenrechner auf Koffein. Ich habe ein Produkt! Ein echtes! In meinem Kopf tanzen schon die Palmen – und ich krame innerlich den Katalog für Strandvillen wieder raus.
Ich kann das Produkt nicht einfach genauso verkaufen wie die Konkurrenz. Daher überlege ich, was ich den Kunden bieten kann, was andere Verkäufer nicht haben. Ich schaue mir die Bewertungen an, sehe, was dazu noch gekauft wird, oder überlege mir, was ich selbst zu dem Produkt hinzufügen könnte. Ziel ist es, mich zumindest ein bisschen von der Masse abzuheben und nicht einfach das gleiche Produkt wie alle anderen zu verkaufen, nur in einer schöneren Verpackung.
✨ Die Realität:
Auch hier hab ich mir wieder mehrere Hersteller zur Brust genommen – Testmuster bestellt, Vergleiche gezogen, optimistisch genickt. Und wie beim ersten Produkt liefen dabei vor allem drei Dinge: Zeit und Geld und meine Geduld auf Hochtouren. Ich dachte mir wieder: „Tja, gehört wohl dazu.“ Währenddessen weinte mein Portemonnaie leise in der Ecke – zusammen mit meiner Lebenszeit, die fröhlich aus dem Fenster winkte.
Als ich endlich einen Hersteller gefunden hatte, bei dem nicht nur die Qualität stimmte, sondern auch die Preisverhandlungen nicht wie ein Zahnarztbesuch ohne Betäubung waren, dachte ich: Läuft! Ich hatte mir ja fest vorgenommen, diesmal nicht gleich alles hinzuschmeißen, nur weil es nicht 1:1 nach Wunsch lief. Und laut meiner Kalkulation war die Marge auch da – zumindest in Excel. Allerdings muss ich zugeben: Eine bestimmte Zahl hab ich dabei eher, sagen wir mal, „geschätzt“. Meine Schätzung basierte jedoch auf keiner soliden Erfahrung. Welche Zahl das genau war….kommt noch.
💸 Kostenpunkt:
Ich ignoriere jetzt mal absichtlich, was das Produkt mich an Negativmarge gekostet hat, weil es von Anfang an mit einer fragwürdigen Taktik gesucht wurde, und konzentriere mich stattdessen auf einfache Zahlen, die bei so ziemlich jeder vernünftigen Recherchemethode eingehalten werden könnten. Das wäre quasi die „optimistische Bilanzerstellung“.
Die Produktmuster und der Transport zu mir nach Hause haben mich etwa 1.000€ gekostet. Dafür konnte ich Produkte behalten, die unter meinem Perfektionismus leiden mussten und hatte gleichzeitig die nächsten Weihnachtsgeschenke für meine ganze Familie.
🎉 Fazit – und was du daraus mitnehmen kannst:
Ich bin hier immernoch der Meinung, dass die Strategie nur nach Umsätzen der Konkurrenz zu suchen (+USP), kein solides Mittel ist um gute Produkte zu finden. Und hier gibt mir die negative Erfahrung nun mal recht. Aus einer solideren Recherche-Strategie basierend sollte das Produkt auch vorher mit kleinen Stückzahlen getestet werden um die Annahme entweder zu untermauern oder zu widerlegen.
Das war teuer und sehr langwierig. Grundsätzlich kommt man da gar nicht drumherum, wenn man ein Produkt aus Asien vor der Bestellung checken will. Aber ich würde hier ein paar Punkte verbessern. Es fängt damit an, dass man sich relativ sicher ein sollte, dass die Kosten sich lohnen und das Produkt eine gute Chance zur Marge hat. Also sich nicht nur auf die Recherchemethode verlassen, sondern das Produkt einfach vorher getestet hat.
✅ Wie ich es heute mache ✅
Wenn ein Produkt erfolgreich am Markt getestet wurde und ich eine kleine Serie starten möchte, kläre ich im Vorfeld alle Details sorgfältig mit dem Hersteller ab. Dafür erstelle ich eine präzise Produktspezifikation und achte besonders darauf, dass diese exakt eingehalten wird. Vor dem Versand nach Deutschland lasse ich mir Fotos und Videos schicken, um die Umsetzung zu prüfen. Auch wenn das manchmal bedeutet, dass das Produkt nochmal überarbeitet werden muss, kann ich mir so unter Umständen einen zweiten Musterversand sparen.