🏷️ Tipp 12 🏷️
Produkt 3 und das Sourcing.
💭 Mein Gedanke:
Diesmal mache ich’s schlauer: Erst testen, dann tausend Stück ordern. Ich will schließlich nicht wieder einen Produktfriedhof auf dem Dachboden eröffnen – der letzte war schon schwer zu überbieten. Damit es flott geht, lasse ich ein paar Testexemplare idealerweise direkt aus Deutschland fertigen. So kann ich notfalls persönlich vorbeischauen, das Produkt pantomimisch erklären (mit viel Gestik und verzweifeltem Blick) – und vielleicht gibt’s noch ein Glas Wasser mit Zitrone – ganz mein Stil.
Langfristig hätte ich die Serie gern vom deutschen oder zumindest einem EU-Hersteller. Damit ich nicht wieder tagelang im Internet versinke wie in einem schlechten Serienmarathon, hole ich mir diesmal einen Sourcing-Agenten dazu – jemand, der das Lieferanten-Stalking beruflich macht. Der findet hoffentlich schneller das goldene Einhorn unter den Produzenten.
Parallel lasse ich aber auch mal Asien grüßen. Einfach mal schauen – Plan B schadet nie. Wer weiß, vielleicht macht Plan A gerade Mittagspause mit Siesta und Espresso.
✨ Die Realität:
Es war schon ein kleiner Hürdenlauf, einen Hersteller in der Umgebung zu finden, der mir zu vertretbaren Kosten ein paar Testeinheiten zusammenschraubte. Viele haben gar nicht erst geantwortet, andere waren offensichtlich allergisch gegen Kleinmengen – oder sie wollten für ein paar Prototypen direkt mein Sparkonto plündern. Aber, ich hab tatsächlich jemanden gefunden: fairer Preis, Qualität wie aus dem Bilderbuch – Jackpot!
Blöd nur: Noch bevor ich auch nur eine Einheit getestet hatte – weder online noch im echten Leben – hatte ich schon meinen EU-Agenten losgeschickt, um für mich auf dem Kontinent die Produktionsperlen zu finden. Parallel dazu ließ ich Asien nicht links liegen: Muster anfordern, vergleichen, aufgeregt Pakete öffnen – fühlte sich alles irgendwie richtig an. Motto: „Plan A UND Plan B auf Standby“.
Das Problem: Ich hab alles gleichzeitig gemacht – Multitasking deluxe! Ergebnis: Kosten, die ich lieber erst nach einem erfolgreichen Markttest produziert hätte. Der Test selbst war leider eher mäßig (außer für meinen Erfahrungsschatz, der bekam ordentlich Zuwachs). Fun Fact am Rande: Online gingen letztlich nur die Produkte vom regionalen Hersteller. Der Rest wanderte in die große Schublade der Lernmomente.
💸 Kostenpunkt:
Ich hatte mir die Herstellerübersicht vom Sourcing-Agenten geben lassen und dann den inneren Kontrollfreak rausgelassen – also selbst weitergemacht. Blöd nur: Bis dahin hatten die schon fleißig mitgerechnet und kamen auf satte 940 €. Die Muster vom asiatischen Hersteller – inkl. Versand, Papierkrieg und Geduld – schlugen mit ca. 750 € zu Buche. Immerhin: Ich bin bei den Musterkosten effizienter geworden. Im Vergleich zu meinen ersten Produkten fast schon ein Sparfuchs (vorsichtiges Schulterklopfen).
🎉 Fazit – und was du daraus mitnehmen kannst:
Im Buch Kopf schlägt Kapital wird der Begriff „Komponentendenken“ beschrieben. Dahinter steckt die Idee, dass man nicht alles selbst machen muss – fast jede Aufgabe lässt sich heute extern einkaufen. Das spart Zeit, Nerven und oft auch Geld, wenn man es klug anstellt. Grundsätzlich finde ich diesen Ansatz richtig und auch hilfreich, um wirklich voranzukommen.
Aber – und das ist ein großes Aber – nicht unbedingt am Anfang. Ich war viel zu früh damit beschäftigt, Hersteller zu suchen, obwohl die Ergebnisse meines realen Markttests noch gar nicht feststanden. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, erst das Feedback aus dem Markt abzuwarten. Denn: Ob die eingesparte Zeit die höheren Kosten wirklich rechtfertigt, hängt eben davon ab, ob das Produkt überhaupt Potenzial hat.
✅ Wie ich es heute mache ✅
Auf keinen Fall gebe ich noch einmal so viel Geld aus, bevor ich das Produkt gründlich getestet habe. Selbst wenn der Start erfolgreich ist, muss es zunächst ausreichend Marge bringen, um die Kosten für die Agentur wieder einzuspielen.