🏷️ Tipp 6 🏷️

Produkt 2 und das externe Fulfillment.

💭 Mein Gedanke:

Amazon? Klar, praktisch – aber ich will am liebsten gestern schon völlig unabhängig mein Business aufziehen und agieren können und mich nicht direkt von anfang an komplett abhändig machen. Also suche ich mir jemanden der ebenfalls Fulfillment anbietet. Auf den ersten Blick gibt es schon mehrere Anbieter. Ich vergleiche die Preise und entscheide mich dann. Laut meiner Kalkualtion, sind die meisten günstiger als Amazon. Das wäre doch super, wenn ich jetzt schon autarkt loslegen kann. 

Die Realität:

Es war eine dieser glorreichen Ideen, bei denen man sich hinterher fragt: „War das jetzt mutig oder einfach nur naiv?“ Ich dachte mir jedenfalls: Fulfillmentdienstleister wechseln – zack, mehr Kontrolle, weniger Bezos. Amazon fand das allerdings weniger charmant und hat mir statt eines Kaufbuttons nur ein freundliches Schulterzucken dagelassen. Heißt: Mein Produkt war offiziell im Shop, aber für den Kunden faktisch erschwert zu kaufen. Verkauft hab ich also nichts – nada, niente, null. Blöd nur, dass der Fulfillmentdienstleister trotzdem fröhlich weiter Rechnungen geschrieben hat.

Ich stand vor zwei Optionen:
a) Warten, hoffen, beten, dass Amazon irgendwann den „Jetzt kaufen“-Knopf freischaltet (vielleicht zu Weihnachten 2027), oder
b) die Reißleine ziehen, Produkte zu mir holen und zumindest die monatlichen Kosten stoppen, bevor mein Konto komplett in Tränen aufgelöst wird. Spoiler: Ich hab mich für b) entschieden – und mein Konto hat mir leise applaudiert. 

Zum Glück hatte ich ein paar Monate vorher eine Eigentumswohnung mit ungenutztem Dachboden gekapert – eigentlich für Yoga-Gedöns, alte Erbstücke oder das schlechte Gewissen gedacht. Stattdessen: knapp 100 Masterkartons vom Lager des externen Dienstleisters die Party auf dem Dachboden feierten. „Kostenfreie Lagerung“ sagte ich zu mir, während mein Rücken mir bei jedem Karton eine kleine Hassbotschaft schickte. Mit ein bisschen Planung, ein paar Euros, einer motivierten Truppe und einer Kiste Bier haben wir das Umzugsabenteuer gerockt – und ich konnte diesen FBA-Fauxpas immerhin mit einem halbheldenhaften Schulterklopfen für meine erste halbwegs kluge wirtschaftliche Entscheidung feiern.  

Da nur noch einer kleiner Teil meines Produktes bei Amazon lagerten, behielt ich den Bestand genau im Auge und schickte immer wieder ein paar Masterkartons mit je zehn Einheiten ins Amazonlager. Im Prinzip hieß das: alles, was ich vorher mühsam hochgeschleppt hatte, durfte ich jetzt Stück für Stück wieder runterschleppen – eine Art Fitnessprogramm deluxe. Die Packstationen waren davon allerdings mäßig begeistert: Die Kartons haben zwar gerade noch so in die XXL-Fächer gepasst, jedoch war manchmal einfach kein Platz mehr frei und ich musste auch mal drei Packstationen abklappern – oder am nächsten Tag einen neuen Versuch starten. Zwischendurch hatte ich auch Glück und konnte gleich fünf Kartons auf einmal einlagern. Aber immer noch besser, als sich mit diesen Riesenkartons am Postschalter zum Horst zu machen.

💸 Kostenpunkt:

Der Zeitpunkt vom Start des externen Fulfillments bis zu der Zeit, als mich entschlossen hatte doch die Reißleine zu ziehen waren bereits bis zur letzten Rechnung für Lagerkosten und Dienstleistung 1.000€ fällig.

Der Rücktransport vom Dienstleiter zu meinen Dachboden und der Einzelversand den ich über mein Fitnessprogramm deluxe nach und nach zum Amazonlager versendet habe, kamen ungefähr 500€ (inkl. Bier und Mettbrötchen für meine Helfer) hinzu.

🎉 Fazit – und was du daraus mitnehmen kannst:

Grundsätzlich eine gute Idee, aber auf keinen Fall mit dem ersten Produkt! Amazon straft dich ab, weil du noch nie bei den verkauft hast und wirst es damit so schnell nicht können. Auch hier gilt, lasse es so wie es vorgesehen ist als FBA. Sobald du deine monatlichen Verkäufe erzielst und auf deiner ToDo „Kostenoptimierung“ steht, kannst du drüber nachdenken.


✅ Wie ich es heute mache ✅

Ich mache das vorerst nicht mehr und nehme es gegebenenfalls unter dem Punkt „Kostenoptimierung“ in meine ToDo-Liste auf.


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